WLAN Strahlung & Gesundheit: Was Grenzwerte verschweigen
Das Wichtigste auf einen Blick.
Mythos SAR-Wert: Kein Schutz deiner Gesundheit
Die aktuellen gesetzlichen Grenzwerte zur WLAN Strahlung basieren auf dem sogenannten SAR-Wert, der lediglich die thermischen Effekte von Strahlung misst, also wie viel Wärme durch die Strahlung im Gewebe erzeugt wird.
Diese Grenzwerte ignorieren jedoch die weitaus gefährlicheren nicht-thermischen Effekte, die keinen Zusammenhang mit der Erwärmung haben und daher viele potenzielle Gefahren für deine Gesundheit unbeachtet lassen.
So gefährdet WLAN Strahlung die Gesundheit
Nicht-thermische Effekte von WLAN Strahlung führen zu unkontrolliertem Öffnen spannungsgesteuerter Kalziumionenkanäle in Zellen, was zu einer Überproduktion von freien Radikalen wie Superoxid und Peroxinitrit führt.
Superradikale, wie die genannten Superoxid und Peroxinitrit verursachen oxidativen und nitrosativen Stress, der wiederum zu Schäden an Proteinen, DNA und Mitochondrien führen kann.
Trotz zahlreicher Studien, die diese Effekte bestätigen, berücksichtigen die aktuellen Grenzwerte diese Risiken von WLAN Strahlung nicht.
Grenzwerte ohne Biologie: Ein unzureichender Schutz
Die geltenden Grenzwerte zur Strahlung berücksichtigen weder die Expositionszeit noch die biologischen Auswirkungen der Strahlung.
Sie schützen nur vor kurzfristigen, unmittelbaren Effekten wie Gewebeerwärmung und lassen langfristige, kumulative Effekte außer Acht.
Auch Organisationen wie die ICNIRP, die diese Grenzwerte festlegen, erkennen diese Einschränkungen an, was ihre Wirksamkeit in Bezug auf den tatsächlichen Schutz der Gesundheit stark infrage stellt.
Vor was schützen die Grenzwerte zur WLAN Strahlung?
Die gesetzlichen Grenzwerte zur WLAN Strahlung schützen deine Gesundheit lediglich vor den thermischen Effekten von Strahlung.
Die Grenzwerte schützen vor Wärme. Dummerweise ist Wärme nicht das Problem.
Was sind die thermischen Effekte von WLAN Strahlung?
Thermische Effekte messen in welchem Ausmaß das Smartphone die Flüssigkeit in einem Modellkopf erwärmt.
Es geht also um Wärme.
Und um einen Modellkopf.
Auf Basis der sogenannten thermischen Effekte entstand der sogenannte SAR-Wert (SAR = spezifische Absorbtionsrate), der in keiner Weise berücksichtigt, dass fast alle Wirkungen von WLAN Strahlung auf deine Gesundheit überhaupt nichts mit Erwärmung zu tun haben.
Dazu EMF-Experte Christian Opitz: „Genauso gut könnte man untersuchen, ob Menschen, die neben einem Atomkraftwerk leben öfter Fieber haben – und wenn das nicht der Fall ist, sagen, dass vom Atomkraftwerk keine Gefahr für Gesundheit ausgeht.“
Das Problem sind also die nicht-thermischen Effekte?
Ganz genau. Noch einmal Christian Opitz: „Um es in aller Deutlichkeit zu sagen [ … ] die Fixierung auf den SAR-Wert ignoriert alles, was Tausende von Studien zur Wirkung elektromagnetischer Felder seit 1960 aussagen (01).“
Halten wir also fest: Die in Deutschland und anderen Ländern dieser Welt geltenden Grenzwerte zur WLAN Strahlung schützen die Gesundheit vor nur einem Effekt: dem der Gewebeerwärmung infolge thermischer (Wärme-)Wirkung durch Strahlung.
Der Grenzwert schützt also vor etwas, was letztlich keine primäre Gefährdung darstellt, nämlich Wärme.
Was hingegen sehr wohl gefährdet, ist das unkontrollierte Öffnen spannungsgesteuerter Kalziumionenkanäle in unseren Zellen, das durch Mobilfunk, WLAN, 4G (LTE) und 5G hervorgerufen werden kann.
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Die wahre Gefahr von WLAN Strahlung für deine Gesundheit: Das unkontrollierte Öffnen spannungsgesteuerter Ionenkanäle.
Durch das Öffnen Fluten in nur wenigen Sekunden Millionen von Kalziumionen das Innere unserer Zellen.
Die Folge: Eine Kettenreaktion, an deren Ende die Bildung der beiden stärksten und gefährlichsten freien Radikale überhaupt steht: Superoxid, ein Sauerstoffradikal und Peroxinitrit, ein Stickstoffradikal.
Superoxid fördert oxidativen Stress. Peroxinitrit nitrosativen Stress.
In beiden Fällen reagieren Radikale mit anderen Verbindungen (Proteinen, DNA) und verursachen dadurch Schäden an Enzymen, dem Erbgut (DNA) sowie unseren Mitochondrien und Membranen (Energiebereitstellung) (02) (03).
Was ist mit der Expositionszeit gegenüber WLAN Strahlung?
Die Expositionszeit bleibt bei der Berechnung der Grenzwerte weitestgehend unberücksichtigt. Dabei ist die Dauernutzung von Smartphone, Rechner, WLAN und Co. gepaart mit der Dauerbestrahlung durch Basisstationen biologisch hoch wirksam. Das zeigen alle seriösen Studien seit den 2000er Jahren.
Die dazugehörige Formel: Intensität x Zeit = Wirkung.
Die logische Konklusion: Die geltenden Grenzwerte haben keine medizinische Aussagekraft, da sie weder die nicht-thermischen Wirkungen von Strahlung auf die Membranpotentiale und andere Ströme und Frequenzen in den Zellen erfassen und schon gar nicht den kumulativen Effekt und die Dauerdosis inklusive möglicher Langzeiteffekte.
Kurzum: Die national, wie auch international geltenden Grenzwerte haben weder einen Bezug zur Zeit noch zur Biologie.
Das übrigens räumt auch die ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) in ihren Richtlinien ein. Demnach schützen ihre Grenzwerte nur vor „kurzfristigen, unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen“ durch „erhöhte Gewebetemperaturen“.
Die national, wie auch international geltenden Grenzwerte haben weder einen Bezug zur Zeit noch zur Biologie.
Wer ist die ICNIRP und warum ist sie wichtig?
In den meisten Ländern ist die ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) zuständig für die Grenzwertbestimmung elektromagnetischer Strahlung.
Dazu noch einmal Opitz: „Die ICNIRP in Deutschland ist ein eingetragener Verein mit Sitz in München und einer Mitgliederzahl von 12 bis 14. Trotz des offiziell klingenden Namens handelt es sich einfach um einen Verein, dessen Aussagen keinerlei Kontrolle unterliegen und der niemanden Rechenschaft schuldet.“
Böse Menschen behaupten, bei der ICNIRP handele es sich um eine Lobbyorganisation der Mobilfunkindustrie…
Warum werden die geltenden Grenzwerte von der ICNRP nicht um die nicht-thermischen Effekte erweitert?
Weil es von Seiten der ICNIRP heißt, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Strahlungseinwirkung durch EMF und Zellschädigungen nicht nachgewiesen werden kann.
Korrelationen oder Indizien reichten nicht aus, um Grenzwerte anzupassen und potentiell gesundheitsgefährdende Aussagen zu postulieren.
Es gibt also gar keine Belege für schädigende nicht-thermische Wirkung von WLAN Strahlung auf die Gesundheit?
Ganz im Gegenteil: Die Studienlage ist eindeutig.
Wer sich mit der Forschungslage zu potentiellen Gefahren, Risiken und Nebenwirkungen von Mobilfunk, WLAN, 4G (LTE) und 5G auf die Gesundheit auseinandersetzt, beispielsweise auf dem EMF-Portal, der Referenzdatenbank der WHO, findet ca. 1.600 Arbeiten zu eben diesem Thema.
diagnose:funk hat sich die Mühe gemacht, die Datenbank des EMF-Portals auszuwerten. Die Ergebnisse, einsehbar auf EMFdata.org sind eindeutig:
Demnach weisen mehr als 500 Studien nach, dass zellverändernde Wirkungen durch Mobilfunkstrahlung entstehen. Insgesamt schätzen die Autoren die Zahl sogar höher: auf über 900.
Zu vielen „Endpunkten“ wie Krebsinitiation, Krebspromotion, Spermienschädigungen und Kopfschmerzen liegen kausale Erklärungen vor, u.a. ihre Entstehung durch oxidativen Zellstress, Spinkonversion und freie Radikale, durch die Polarisation der Strahlung oder durch das Hochregulieren von Proteinen.
Was genau verursachen die nicht-thermischen Effekte von Strahlung im Körper?
In einem Satz: Stress, ausgelöst durch eine Überproduktion von freien Radikalen.
Im bisher größten Review zum oxidativen Zellstress „Oxidative Mechanismen der biologischen Aktivität bei schwachen hochfrequenten Feldern“ hat ein internationales Team von Forschern und Wissenschaftlern aus Universitäten und Forschungszentren in den USA, der Ukraine, Finnland und Brasilien unter der Leitung von Professor Yakymenko 100 Studien ausgewertet.
Im Rahmen ihrer Auswertung kommen sie zu dem Ergebnis, dass 93 Studien eine EMF bedingte Überproduktion von freien Radikalen (Superoxid und Peroxynitrit) nachweisen (04).
Gibt es weitere wissenschaftliche Belege für die schädliche Wirkung von WLAN Strahlung auf die Gesundheit?
Es gibt zahlreiche weitere Belege.
Beispielsweise der ATHEM-Report, durchgeführt von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Österreich, der den auf oxidativem Zellstress basierenden Wirkmechanismus bestätigt (05).
Zu ähnlichen Ergebnissen kommen die europäische REFLEX-Studie, die im Auftrag der EU von 12 Institutionen für ein Gesamtbudget von 3 Millionen Euro durchgeführt wurde, die Salford Studie der schwedischen Universität Lund und die Naila Studie, in der die Daten von 1.000 Patienten in einem Zeitraum von 10 Jahren untersucht wurden (06) (07) (08).
Trotz allem vertritt die ICNIRP weiterhin die Auffassung, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Strahlungseinwirkung im nicht-thermischen Bereich und Zellschädigungen nicht angenommen werden kann.
Die nachvollziehbaren Gründe dafür liegen auf der Hand: Unsere moderne Lebens- und Wirtschaftsweise.
Mehr als 500 Studien weisen konkrete Gefahren für die Gesundheit durch WLAN Strahlung nach.
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Quellenverzeichnis.
(01) Hecht, K.: Die Wirkung der 10-Hz-Pulsation der elektromagnetischen Strahlungen von WLAN auf den Menschen. Eine Dokumentation von Prof. Dr. Karl Hecht. Publikation diagnose:funk. 2018.
(02) Hier ein Auszug weiterer Veröffentlichungen von Prof. Pall zum Thema:
Pall M.L.: Wi-Fi is an important threat to human health. Environ Res. 2018 Jul; 164.
Pall M.L.: Electromagnetic field activation of voltage-gated calcium channels: role in therapeutic effects. Electromagn Biol Med. 2014 Dec; 33 (4).
Pall M.L.: Post-radiation syndrome as a NO/ONOO- cycle, chronic fatigue syndrome-like disease. Med Hypotheses. 2008 Oct; 71 (4).
Pall M.L.:Microwave frequency electromagnetic fields (EMFs) produce widespread neuropsychiatric effects including depression. J Chem Neuroanat. 2016 Sep;75 (Pt B).
Pall M.L.: Low Intensity Electromagnetic Fields Act via Voltage-Gated Calcium Channel (VGCC) Activation to Cause Very Early Onset Alzheimer’s Disease: 18 Distinct Types of Evidence. Curr Alzheimer Res. 2022; 19 (2).
(03) Pacher P. et al.: Nitric oxide and peroxynitrite in health and disease. Physiol Rev. 2007 Jan; 87 (1).
(04) Yakymenko I. et al.: Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation. Electromagnetic Biology and Medicine Vol. 35, Iss. 2, 2016.
(05) Molla-djyfari H. et al.: ATHEM-2. Athermal effects of electromagnetic field exposure associated with mobile communication. Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA: Research Report 70, 2016.
(06) Hier eine Übersicht aller Informationen zur REFLEX-Studie:
jrseco.com: Vortrag von Prof. Dr. Franz Adlkofer, Wissenschaftlicher Leiter der VERUM-Stiftung.
jrseco.com: Ergebnisse des REFLEX-Projekts. Vortrag „Elektromagnetische Felder in der Umwelt“; Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Düsseldorf; 02.12.2004.
jrseco.com: REFLEX-Projekt einschließlich Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
REFLEX Abschlussbericht Teil 1.pdf.
REFLEX Abschlussbericht Teil 2.pdf.
REFLEX Abschlussbericht Teil 3.pdf.
REFLEX Abschlussbericht Teil 4.pdf.
REFLEX-Fortschrittsübersicht 23-11-2004.
(07) Salford L.G. et al.: Nerve Cell Damage in Mammalian Brain after Exposure to Microwaves from GSM Mobile Phones. Enviromental Health Perspectives. 2003.
(08) Eger H. et al.: Einfluss der räumlichen Nähe von Mobilfunksendeanlagen auf die Krebsinzidenz. Umwelt – Medizin – Gesellschaft 17; 4 2004.