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Elektrosmog, 5G, EMF und Handystrahlung verstehen.

Elektrosmog und 5G: Die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge erklärt.

Inhaltsverzeichnis.


Elektrosmog und 5G: Die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge erklärt.

Sinn dieses Artikel ist es, dir die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Elektrosmog zu erklären. Dabei fokussieren wir auf zentrale Begriffe und Zusammenhänge.

Um folgende acht Begriffe geht es:

  • Elektromagnetische Felder.
  • Frequenz.
  • Elektromagnetisches Spektrum (natürliche und künstliche EMF).
  • Gepulste und ungepulste Strahlung.
  • Wechselstrom und Gleichstrom.
  • Ionisierende und nicht ionisierende Strahlung.
  • Elektrosmog.
  • Bioelektrizität.


Auf los geht’s los.


Elektromagnetische Felder: EMF.

Fangen wir der Einfachheit halber mit dem wohl grundlegendsten aller Begriffe an: dem Begriff des „elektromagnetischen Feldes“ oder kurz „EMF“.

Was also ist ein elektromagnetisches Feld?


Jetzt wird’s – ganz kurz – ein wenig physikalisch.
Aber wirklich nur kurz…


Als „Feld“ wird die Wirkung einer physikalischen Kraft auf einen Raum oder Körper bezeichnet, der sich im Einflussbereich eben dieser Kraft befindet. Ein solches Feld entsteht in der Umgebung elektrisch geladener Teilchen. Es kann einen künstlichen (technischen) als auch natürlichen Ursprung haben. Eine Stromleitung beispielsweise erzeugt ein künstliches elektrisches Feld, das Erdmagnetfeld hingegen ein natürliches [1].

Elektrische und magnetische Felder können miteinander gekoppelt sein oder nicht. Wenn sie miteinander gekoppelt sind, spricht man von elektromagnetischen Feldern, elektromagnetischen Wellen oder elektromagnetischer Strahlung. Typische Beispiele sind Rundfunkwellen, Radarwellen oder Solarstrahlung [2].

Für die verschiedenen physikalischen Eigenschaften elektromagnetischer Felder werden unterschiedliche Begriffe verwendet, die allerdings alle ein und dasselbe Phänomen beschreiben:

  • „Elektromagnetisches Feld“ bezieht sich auf die räumliche Verteilung einer Kraftwirkung, die auf elektrische Ladungen und Ströme ausgeübt werden kann.
  • „Elektromagnetische Welle“ meint die Ausbreitung eines zeitlich veränderlichen Feldes im Raum.
  • „Elektromagnetische Strahlung“ steht für die hier transportierte Energie.


Wir verwenden die Begriffe EMF, elektromagnetische Felder, elektromagnetische Strahlung und elektromagnetische Welle synonym.


Weiter geht’s.
Widmen wir uns nun dem Begriff der „Frequenz“.

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Elektromagnetische Felder: Frequenz f [Hz].

EMF lassen sich durch Stärke (Amplitude), Schwingung (Wellenlänge) sowie Schwingungszahl (Frequenz) beschreiben.

Die Anzahl der Wellenschwingungen pro Sekunde heißt Frequenz und wird in Herz (Hz) gemessen (1 Hertz = 1 Schwingung pro Sekunde) [3].

Elektromagnetische Wellen breiten sich im Raum mit Lichtgeschwindigkeit aus.


Wie bereits erwähnt gibt es elektromagnetische Felder technischen Ursprungs als auch natürlichen Ursprungs.

Der Unterschied zwischen beiden ist gravierend und für alle Ausführungen zum Thema Elektrosmog essenziell.


Elektromagnetische Felder: Natürliches und künstliches Spektrum.

Die Gesamtheit aller elektromagnetischen Wellen wird im sogenannten elektromagnetischen Spektrum zusammengefasst. Das „EM-Spektrum“ bzw. elektromagnetische Wellenspektrum ordnet die Wellen nach (steigender) Frequenz bzw. (abnehmender) Wellenlänge.

Hier eine Übersicht über das natürliche elektromagnetische Spektrum:

Das Licht- bzw. Farbspektrum ist der für den Menschen sichtbare Anteil innerhalb des elektromagnetischen Spektrums.


Und hier eine Übersicht über das künstliche elektromagnetische Spektrum:

Zum niederfrequenten Bereich des elektromagnetischen Spektrums – 0 Hertz bis < 100 Kilohertz – zählen u.a. die öffentliche Stromversorgung, Haushaltsgeräte und Elektroinstallation sowie elektrifizierte Verkehrssysteme wie Eisenbahnen.

Zum hochfrequenten Bereich des elektromagnetischen Spektrums – 100 Kilohertz bis 300 Gigahertz – zählen u.a. Rundfunk, Fernsehen, Mobilfunk, schnurlose Telefone (DECT), Babyphone, Wireless LAN (WLAN) und Bluetooth, Mikrowellenherde.


Und nun zu einem weiteren sehr wichtigen Unterscheidungskriterium, dass der „Pulsung“.


Elektromagnetische Felder: Gepulste und ungepulste Strahlung.

Im hochfrequenten Bereich, also im Bereich von Mobilfunk, existiert gepulste wie auch ungepulste Strahlung: Analoge Verfahren nutzen ungepulste Strahlung, so z.B. schnurlose CT 1 Telefone sowie TV und Radio, digitale Verfahren wie z.B. der Mobilfunk hingegen gepulste Strahlung.


Und was heißt nun „gepulst“?

Bei gepulster Strahlung wird eine hochfrequente Trägerwelle (D2 = 900 MHz, E-Netz = 1800 MHz, DECT = 1882 MHz) in sehr kurzen Impulsen wiederholt abgestrahlt – bei unserem D- und E-Netz bis zu 217 mal pro Sekunde.

Die pulsmodulierte hochfrequente Strahlung kann als Leistungsflussdichte, d.h. als permanente Bestrahlung auf eine bestimmte Fläche in Mikrowatt pro Quadratmeter (μW/m²) gemessen werden [4].


Kommen wir nun zu den Gefahren elektromagnetischer Felder. Und damit zur Unterscheidung zwischen Wechsel- und Gleichstrom sowie ionisierender und nicht ionisierender Strahlung.


Elektromagnetische Felder: Wechselstrom und Gleichstrom.

Alle lebenden Organismen, vom Einzeller bis zum Menschen, gleichen biologischen Gleichstrombatterien. Bei Gleichstrom bleiben die Pole konstant, weil biologische Prozesse andernfalls nicht koordiniert werden können. Für die kurzen Distanzen, die elektrische Ströme im Körper zurücklegen, ist Gleichstrom bestens geeignet.

Nicht aber Wechselstrom [5].

Wechselstrom – ein elektrischer Strom, der seine Richtung (Polung) in regelmäßiger Wiederholung ändert, wurde von Nikola Tesla erfunden, um die flächendeckende Stromversorgung von Haushalten zu gewährleisten. Nikola Teslas Erfindung des Wechselstromgenerators machte dies in den 1880er Jahren möglich.

Wenn wir also von EMF aus technischen Quellen oder – anders ausgedrückt – von künstlich erzeugten elektromagnetischen Feldern sprechen, dann meinen wir eigentlich: EMF aus Wechselstromquellen.

Merke: Biologische Organismen funktionieren auf Basis von Gleichstrom. Technische Gerätschaften funktionieren auf Basis von Wechselstrom.

Wenn elektromagnetische Felder aus Wechselstromquellen auf biologische Systeme, die auf Gleichstrom basieren, treffen, entstehen Störungen in der Spannungssteuerung von Zellen. 

Und um genau diese Störungen der Zellspannung geht es, genauer: um die Folgen dieser Störung, wenn wir von den Gefahren von Elektrosmog warnen.


Der Grund: Zellgesundheit und Spannungssteuerung gehen Hand in Hand: Ist die Spannungssteuerung gestört, ist die Zelle krank.

Mehr dazu findest du in diesem Artikel, der die Folgen einer gestörten Zellspannung, detailliert erklärt.


Und nun zu einer weiteren, überaus zentralen Unterscheidung; der zwischen ionisierender und nicht ionisierender Strahlung.

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Elektromagnetische Felder: Ionisierende und nicht ionisierende Strahlung.

Über lange Zeit wurde in Bezug auf potenziell schädliche Wirkungen von EMF zwischen ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung unterschieden. 

Unter ionisierender Strahlung fasst man Strahlung ab dem Frequenzbereich der Röntgenstrahlung aufwärts zusammen (z.B. Alpha-Teilchen, Röntgen- und Gamma-Strahlung). Dieser Strahlungstyp verursacht beim Durchgang durch Materie Ionisation. Ionisation entfernt Elektronen von einem Atom oder Molekül und lässt dadurch Ionen und freie Elektronen entstehen.

Anders ausgedrückt: Ionisierende Strahlung bricht chemische Verbindungen auf und produziert dadurch hochreaktive freie Radikale. Hierin liegt die biologisch schädliche Wirkung ionisierender Strahlung begründet [6] [7].


Lange Zeit galt als erwiesen, dass Strahlung in einem Frequenzbereich unterhalb der Röntgenstrahlung, nicht ionisierend im obigen Sinne wirkt. Daher wurde lange Zeit geglaubt, dass Strahlung unterhalb der Röntgen-Frequenzen nicht das gleiche Potenzial an Schädlichkeit haben kann, wie direkt ionisierend wirkende Strahlung, die beispielsweise von radioaktiven Materialien abgegeben wird.

Das gilt mittlerweile als wissenschaftlich widerlegt.

Martin Pall, emeritierter Professor für Biochemie und Grundlagenforschung in der Medizin an der Washington State University, konnte 2013 nachweisen, dass die sogenannte nicht ionisierende Strahlung – also Mobilfunk, WLAN, 4G (LTE) und 5G – zu den gleichen Resultaten führt, d.h. zur Bildung hochreaktiver freie Radikale, wie ionisierende Strahlung [8].

Merke: Ionisierende und nicht ionisierende Strahlung führen letztlich zum gleichen Ergebnis: sie bilden gefährliche freie Superradikale.

Die bisherige Unterscheidung zwischen „gefährlich“ (Beispiel: Radioaktivität) und „nicht gefährlich“ (Beispiel: Mobilfunk) ist nicht länger gültig.

Dazu mehr in den folgenden Artikeln:


Da die allerwenigsten Menschen von elektromagnetischen Feldern bzw. elektromagnetischer Strahlung sprechen, wenn sie Elektrosmog meinen, widmen wir uns nun dem Begriff des Elektrosmogs.

Was also ist „Elektrosmog“?


Elektromagnetische Felder: Elektrosmog.

Elektrosmog ist der umgangssprachliche Begriff für künstlich, also technisch erzeugte elektromagnetische Felder.

Dabei ist „Smog“ ein Kunstwort, das sich aus dem englischen smoke für „Rauch“ und fog für „Nebel“ zusammensetzt. Im allgemeinen Sprachgebrauch steht Smog für das Auftreten von Luftschadstoffen in gesundheitsschädlichen Konzentrationen – und so meint „Elektrosmog“ eine der Gesundheit unzuträgliche Intensität von Strahlung, d.h. künstlich erzeugten elektromagnetischen Feldern.


Wer also von Elektrosmog spricht, meint eigentlich die gesundheitlichen Gefahren, die durch künstlich erzeugte elektromagnetische Felder bzw. elektromagnetische Strahlung entstehen.

Diese Gefahren können nur vor dem Hintergrund der Bioelektrizität richtig eingeordnet werden.  

Was aber bedeutet „Bioelektrizität“?


Elektromagnetische Felder: Bioelektrizität.

Die Bioelektrizität umfasst alle elektromagnetischen Phänomene, die grundlegend wichtig für die Organisation von Leben sind.

Anders ausgedrückt: Bioelektrizität verleiht Stoffwechselgeschehen Intelligenz und Ordnung.


In jedem Lebewesen bewegen sich elektrisch geladene Teilchen (Ionen), wodurch elektrische Felder und Ströme entstehen. Alle  Sinnes-, Nerven- und Muskelzellen des menschlichen Körpers funktionieren auf Basis elektrischer Impulse, die erzeugt, weitergeleitet und verarbeitet werden.

Diese elektrischen Aktivitäten lassen sich im EKG (Elektrokardiogramm; Ausbreitung der Erregung der Herzmuskelzellen), im EMG (Elektromyogramm; elektrische Felder von Skelettmuskeln), im EEG (Elektroencephalogramm; elektrische Aktivität des Gehirns) und im ERG (Elektroretinogramm; elektrische Aktivität der Netzhaut) messen und sichtbar darstellen.

Merke: Biochemie ohne Bioelektrizität existiert nicht. Gestörte Bioelektrizität führt über kurz oder lang zu Krankheit.


Letztendlich beruhen alle biochemischen Vorgänge in unserem Körper auf bioelektrischen Vorgängen. Karl Hecht (1924–2022), emeritierter Professor für Neurophysiologie und experimentelle klinisch-pathologische Physiologie der Humboldt-Universität in Berlin, drückte das wie folgt aus:

„Die elektrischen Ströme des Gehirns (EEG), des Herzens (EKG), der Muskeln (EMG) und der Haut (EDA) können gemessen werden und dienen zu vielseitigen diagnostischen Zwecken und Gesundheitskontrollen. Wenn die Bioelektrizität des Menschen gestört ist, dann liegen Krankheiten vor. Krankheiten sind immer eine Störung der elektrobiologischen Aktivität des Menschen. … Der klinische Tod wird mit dem Erlöschen der elektrischen Hirnaktivität festgelegt. … Ohne Bioelektrizität, ohne Ionenmetabolismus, ohne Elektrolyte ist keine Biochemie möglich! [9]


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Quellenverzeichnis

[1] Kneubühl F.K.: Repetitorium der Physik, Teubner Studienbücher Physik. 2013.

[2] Schwab A.J.: Begriffswelt der Feldtheorie: Praxisnahe, anschauliche Einführung. Elektromagnetische Felder, Maxwellsche Gleichungen, Gradient, Rotation, Divergenz. 2002.

[3] Kneubühl F.K.: Repetitorium der Physik, Teubner Studienbücher Physik. 2013.

[4] Reidenbach H. et al.: Leitfaden Elektromagnetische Felder. 2019.

[5] Scheler, K.: Die Polarisation: Ein wesentlicher Faktor für das Verständnis biologischer Effekte von gepulsten elektromagnetischen Wellen niedriger Intensität. Beilage in umg 3/2016.

[6] Krieger H.: Grundlagen der Strahlenphysik und des Strahlenschutzes. 2012.

[7] Shbanah M., Kovács T.A.: The Effects of Electromagnetic Waves on Human Health. Security-Related Advanced Technologies in Critical Infrastructure Protection: Theoretical and Practical Approach. NATO Science for Peace and Security Series C: Environmental Security. 2022.

[8] Hier ein Auszug weiterer Veröffentlichungen von Prof. Pall zum Thema:

Pall M.L.: Wi-Fi is an important threat to human health. Environ Res. 2018 Jul; 164.

Pall M.L.: Electromagnetic field activation of voltage-gated calcium channels: role in therapeutic effects. Electromagn Biol Med. 2014 Dec; 33 (4).

Pall M.L.: Post-radiation syndrome as a NO/ONOO- cycle, chronic fatigue syndrome-like disease. Med Hypotheses. 2008 Oct; 71 (4).

Pall M.L.:Microwave frequency electromagnetic fields (EMFs) produce widespread neuropsychiatric effects including depression. J Chem Neuroanat. 2016 Sep;75 (Pt B).

Pall M.L.: Low Intensity Electromagnetic Fields Act via Voltage-Gated Calcium Channel (VGCC) Activation to Cause Very Early Onset Alzheimer’s Disease: 18 Distinct Types of Evidence. Curr Alzheimer Res. 2022; 19 (2).

[9] Hecht K: Welche Unterschiede bestehen für die menschliche Gesundheit bei Wirkungen des Schumann-10-Hz geomagnetischen Felds und bei Wirkung der 10-Hz-Pulsation der WLAN elektromagnetischen Strahlungen?


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