Elektrosmog und 5G: Der Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen EMF (Elektrosmog).
Unsere Artikelreihe zu den Grundlagen elektromagnetischer Felder:
Natürliche EMF vs. künstliche EMF.
Jede Diskussion über die Auswirkung künstlicher bzw. technischer EMF (EMF = elektromagnetische Felder), umgangssprachlich „Elektrosmog“, beginnt mit der Bewusstwerdung darüber, dass biologisches Leben durch Elektrizität möglich wird und durch elektromagnetische Felder moduliert, gesteuert und organisiert wird.
Leben ist eine permanente elektromagnetische und elektrische Wechselwirkung mit der Umgebung.
Ein paar Beispiele gefällig?
Natürliche EMF sind schwach im Vergleich zu künstlichen EMF.
Menschen sind chronobiologische Wesen, viele unserer physiologischen Prozesse sind angebunden an natürliche Zeitgeber, wie z.B. die Ströme des Erdmagnetfelds oder die der Sonne. Diese Rhythmen sind für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung für u.a. Zellteilung, Herzschlag, Atmung, Schlaf oder Menstruationszyklus (01).
Betrachtet man nun das Wesen technischer EMF und vergleicht es mit dem natürlich vorkommender elektromagnetischer Felder, fallen zwei Dinge besonders ins Auge.
Erstens: Natürliche Felder, an dir wir seit Millionen von Jahren angepasst sind, weisen eine sehr viel geringere Stärke auf als technische EMF.
Dieser Fakt lässt sich an anhand unzähliger Beispiele verdeutlichen. Betrachten wir beispielsweise unsere Haut. Sie weist eine durchschnittliche Spannung von 1 mV (mV = Millivolt) auf. Ein Akupunkturpunkt auf selbiger sticht dadurch hervor, dass er 5 mV anstelle von 1 mV aufweist. Ein Akupunkturmeridian bezeichnet einen Bereich des Körpers mit geringerem elektrischem Widerstand und dadurch erhöhter Leitfähigkeit. Ein Akupunkturmeridian definiert folglich einen bevorzugten Weg unseres Körpers zur Weiterleitung von Elektronen. Kurzum: Das Wissen der Akupunktur ist im Kern das Wissen über Bioelektrizität.
Alle natürlichen Felder haben gemein, dass sie für den Menschen ungefährlich sind – zumindest, wenn sie natürlicherweise im Körper lokalisiert sind: 5 mV sind ungefährlich, 220 V Steckdosenspannung hingegen nicht.
Die einzige „starke“ natürliche elektrische Ladung ist der Blitz. Auch er ist tödlich.
Abgesehen von Blitzen sind alle elektrischen und elektromagnetischen Phänomene der Natur im Vergleich zur menschlichen Technik schwach.
Natürliche EMF sind Gleichstromquellen, künstliche EMF Wechselstromquellen.
Abgesehen von der Stärke gibt es seit Nikola Teslas Erfindung des Polyphasenwechselstromgenerators einen weiteren wesentlichen Unterschied zwischen natürlichen und technischen Quellen: Fast alle technischen Quellen stammen aus Wechselstrom.
Unser Körper hingegen ist eine Art große biologische Gleichstrombatterie bestehend aus unzähligen kleinen biologischen Gleichstrombatterien: unseren Zellen. Gleichstrom definiert eine konstante Polarität. Eine Gleichstromspannung bleibt – vereinfacht ausgedrückt – immer gleich.
Was aber passiert, wenn künstliche Wechselstromfelder auf natürliche Gleichstromfelder treffen?
Strahlung (EMF) bzw. Elektrosmog (5G) fördern die Bildung gefährlicher Superradikale.
Wenn ein durch elektrischen Wechselstrom erzeugtes elektromagnetisches Feld auf unseren Körper trifft, irritiert dies die Stabilität der Gleichstromfunktion unserer Körperzellen. Diese „Irritation“ hat sehr konkrete und wissenschaftlich nachgewiesene Folgen: Gleichstrom in unseren Zellen steuert maßgeblich die Funktion der Zelle hinsichtlich dessen, was hereinkommen darf und was nicht. Anders ausgedrückt: eine gesunde Zellmembranspannung ist essenziell, um die Gesundheit der Zelle aufrecht zu erhalten. 70 mV sind das Minimum an Zellmembranspannung. Trifft nun ein Feld aus einer Wechselstromquelle auf unsere Zelle, kann die natürliche Steuerung der Gleichstromspannung in der Zelle nicht mehr aufrechterhalten werden (02). Die Folge: die Ionenkanäle – und speziell: die spannungsgesteuerten Kalziumionenkanäle öffnen sich in einem Ausmaß, das physiologisch nicht sinnvoll ist (03).
Und das soll schlimm sein?
Allerdings. Denn wo im Körper eine Substanz agiert ist essenziell wichtig: Wasser wollen wir trinken, aber ganz sicher nicht in der Lunge haben.
Kalzium sollte zum allergrößten Teil außerhalb der Zelle zirkulieren, nicht innerhalb. Betreten nämlich Kalziumionen die Zelle, entsteht eine freie Radikalkaskadenreaktion, es wird also eine Stoffwechselkette in Gang gesetzt, an deren Ende die Produktion der beiden stärksten bekannten freien Radikale steht: Superoxid, ein Sauerstoffradikal und Peroxinitrit, ein Stickstoffradikal. Reagieren diese Radikale mit anderen Verbindungen (Proteinen, DNA), können Schäden an Enzymen, dem Erbgut (DNA), den Mitochondrien und Membranen (Energiebereitstellung) entstehen und weitreichende Folgen für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden verursachen (03).
Übrigens: Die gleichen freien Radikale entstehen auch als Auswirkung von Radioaktivität.
Natürlich nimmt unser Körper ein Übermaß an freien Radikalen nicht einfach so hin, denn jedes Übermaß gehört kompensiert. Kompensieren jedoch hat Konsequenzen – konkret: es wird eine große Menge an regenerativem Potenzial verbraucht. Enzyme beispielsweise, die unsere Zellen eigentlich dazu brauchen, um DNA, Mitochondrien und Zellmembranen zu regenerieren. Diese antioxidativen Enzyme werden nun aufgebraucht, einfach nur um freie Radikale zu neutralisieren, die durch technische EMF entstehen.
Der soeben beschriebene und seit 2013 von Martin L. Pall – emeritierter Professor für Biochemie und Medizin an der Washington State University – wissenschaftlich nachgewiesene Effekt macht technisch erzeugte EMF, umgangssprachlich „Elektrosmog“, zu einer der größten Gesundheitsbelastungen unserer Zeit – schon alleine deswegen, weil wir technisch erzeugten elektromagnetischen Feldern 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr pausenlos ausgesetzt sind (04).
Geruchlos. Geräuschlos. Nicht sichtbar. Und trotzdem biologisch wirksam: Elektrosmog und 5G.
Nur weil EMF unsichtbar sind und keine Sinneswahrnehmung aktivieren, wie z.B. schlechte Luft, die du riechen kannst, unterschätzen wir in welchem Ausmaß EMF unser Lebensumfeld verändert haben. Die folgenden Zahlen verdeutlichen das: In der Zeit von 1920 bis 2020 hat die Quantität technisch erzeugter EMF um das 1-Trilliarden-fache zugenommen! Zu glauben, dass ein biologischer Körper, der durch und durch elektrisch organisiert ist – bei dem jeder Stoffwechselprozess eine elektrische Ladungsverschiebung darstellt, davon unberührt bleibt… das zu glauben ist überaus naiv.
Risiken, Nebenwirkungen und Gefahren von Strahlung (EMF) bzw. Elektrosmog (5G).
Abschließend ein wichtiger Hinweis, auf den wir aufmerksam machen müssen: Der aktuelle „Stand der Wissenschaft“ geht nach wie vor davon aus, dass Schädigungen durch die sogenannte nicht ionisierende Strahlung technischer EMF – sprich: Mobilfunk, WLAN, 4G (LTE) und 5G – mehr als unwahrscheinlich sind; kurzum: eine Gefährdungslage überhaupt nicht bestehe. Infolgedessen gelten Aussagen zur potentiellen Gefährlichkeit von EMF als bloße, wissenschaftlich unhaltbare, Behauptungen. Da Regierungen und Gerichte dieser Auffassung nach wie vor folgen, müssen wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Inhalte unserer Artikel zu den Gefahren, Risiken und Nebenwirkungen von Strahlung (EMF) bzw. Elektrosmog (5G) der aktuell herrschenden wissenschaftlichen Meinung widersprechen.
Solltest du Zeit und ein strapazierfähiges Nervenkostüm haben, dann empfehlen wir dir folgenden Artikel auf diagnose:funk. Er blickt hinter die Kulissen der sogenannten „herrschenden Wissenschaftlichkeit“ und nennt sich passenderweise: Der Kausalitäts-Betrug.
In dem Artikel Elektrosmog und 5G: Potentielle Folgen für Gesundheit, Vitalität (Energie) und Wohlbefinden – ein zusammenfassender Überblick kannst du dich über die aktuelle Studien- und Forschungslage, inkl. Literatur, informieren.
BEYOND MATTER
Aus Liebe zum Leben!
Quellenverzeichnis
(01) Alberts B. et al: Lehrbuch der Molekularen Zellbiologie, 3.Auflage, 2005.
(02) Jacobi B, Partovi S.: Molekulare Zellbiologie, 2011.
(03) Im Folgenden eine Liste von insgesamt 16 Reviews (Übersichtsarbeiten), die sich mit den Wirkungsmechanismen künstlicher EMF beschäftigen. Die Liste besteht aus Übersichtsarbeiten, die der Datenbank EMF-Portal der RWTH Aachen entnommen sind und von diagnose:funk zusammengetragen wurden.
Anmerkung: Ein Review ist eine systematische Übersichtsarbeit, die zu einem bestimmten Thema alles verfügbare Wissen sammelt, zusammenzufasst und kritisch bewertet. Grundlage jeder Review ist die bereits publizierte Fachliteratur. Laut Wikipedia weisen systematische Übersichtsarbeiten die höchste Beweiskraft aller wissenschaftlichen Arbeiten auf, da die Verfasser zu den ursprünglichen Artikeln keinen persönlichen Bezug haben (Interessenkonflikt).
Die Ausgangsliste zum Thema Elektrosmog und 5G umfasst 113 Reviews, wovon 102 „peer-reviewed“ und d.h. von anerkannten Fachwissenschaftlern als Stand des Wissens geprüft sind.
(301) Bertagna F. et al.: Effects of electromagnetic fields on neuronal ion channels: a systematic review. Elektrosmog Report 4-2021.
(302) Doyon P.R., Johansson O.: Electromagnetic fields may act via calcineurin inhibition to suppress immunity, thereby increasing risk for opportunistic infection: Conceivable mechanisms of action. Med Hypotheses 2017; 106.
(303) Funk R.H. et al.: Electromagnetic effects – From cell biology to medicine. Progress in Histochemistry and Cytochemistry 43 (2009).
(304) Funk R.H., Monsees T.K.: Effects of electromagnetic fields on cells: physiological and therapeutical approaches and molecular mechanisms of interaction. A review. Cells Tissues Organs 182 (2). 2006.
(305) Georgiou C.D., Margaritis L.H.: Review: Oxidative Stress and NADPH Oxidase: Connecting Electromagnetic Fields, Cation Channels and Biological Effects. International Journal of Molecular Sciences 22, 10041. 2021.
(306) Lin J.C., Wang Z.: Hearing of microwave pulses by humans and animals: effects, mechanism, and thresholds. Health Phys. 2007 Jun; 92 (6).
(307) Schürmann D., Mevissen M.: Manmade Electromagnetic Fields and Oxidative Stress—Biological Effects and Consequences for Health. Int. J. Mol. Sci. 2021, 22, 3772.
(308) Nazıroğlu M., Akman H.: Effects of Cellular Phone- and Wi-Fi- Induced Electromagnetic Radiation on Oxidative Stress and Molecular Pathways in Brain. In: Laher I.: Systems Biology of Free Radicals and Antioxidants. 2014.
(309) Nazıroğlu M. et al.: Role of melatonin on electromagnetic radiation-induced oxidative stress and Ca2+ signaling molecular pathways in breast cancer. J Recept Signal Transduct Res. 2012 Dec; 32 (6).
(310) Nazıroğlu M. et al.: Recent reports of Wi-Fi and mobile phone- induced radiation on oxidative stress and reproductive signaling pathways in females and males. Membr Biol 2013; 246 (12).
(311) Pall M.L.: Electromagnetic fields act via activation of voltage-gated calcium channels to produce beneficial or adverse effects. J Cell Mol Med 2013; 17 (8).
(312) Panagopoulos, D.J. et al.: Human-made electromagnetic fields: Ion forced-oscillation and voltage-gated ion channel dysfunction, oxidative stress and DNA damage (Review). International Journal of Oncology, 59, 92. 2021.
(313) Reuter S.: Oxidative stress, inflammation, and cancer: How are they linked? Free Radical Biology and Medicine, Volume 49, Issue 11. 2010.
(314) Schuermann D., Mevissen M.: Manmade Electromagnetic Fields and Oxidative Stress – Biological Effects and Consequences for Health. Int J Mol Sci 2021; 22 (7).
(315) Ullrich, V., & Apell, H. J.: Electromagnetic Fields and Calcium Signaling by the Voltage Dependent Anion Channel. Open Journal of Veterinary Medicine, 11 (01), 57. 2021.
(316) Yakymenko I.: Oxidative mechanisms of biological activity of low-intensity radiofrequency radiation. Electromagnetic Biology and Medicine Vol. 35, Iss. 2, 2016.
(04) Hecht, K.: Die Wirkung der 10-Hz-Pulsation der elektromagnetischen Strahlungen von WLAN auf den Menschen. Eine Dokumentation von Prof. Dr. Karl Hecht. Publikation diagnose:funk. 2018.